Ein Kompass zeigt auf das Wort "Planning", symbolisch für präzise Ortungslösungen und GPS Ortung.

Satellitenortung

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Zeit 11:21
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Das Wichtigste in Kürze

  • Satellitenortung (z. B. GPS, Galileo) ermöglicht präzise Positionsbestimmung von Fahrzeugen, Containern und Assets
  • In der Logistik steigert sie Transparenz, optimiert Routenplanung und reduziert Leerlauf sowie Kosten
  • Moderne Trackinglösungen kombinieren Satellitenortung mit IoT-Technologien (z. B. LPWAN, LTE-M)
  • Praxisbeispiel: DACHSER stattet 8.500 Wechselbrücken mit smarten Trackern aus, um Echtzeitdaten zu liefern
  • Rechtliche Aspekte (Datenschutz, Mitarbeiterzustimmung) sind unumgänglich

Inhaltsverzeichnis


1. Einführung: Was ist Satellitenortung?

Satellitenortung bezeichnet die Bestimmung von Positionen auf der Erde mithilfe von Signalen, die von Satellitensystemen (z. B. GPS, Galileo) ausgesendet werden. In der Logistik wird diese Technologie eingesetzt, um Fahrzeuge, Wechselbrücken, Container, Maschinen und Transportgüter entlang der Lieferkette präzise zu verfolgen.

Während einfache GPS-Tracker schon heute weit verbreitet sind, entwickelt sich das Feld stets weiter – insbesondere durch die Integration in IoT-Netzwerke und die Nutzung energieeffizienter Funkstandards.


2. Funktionsweise und Technologien

2.1 Satellitensysteme: GPS, Galileo & Co.

Satellitensysteme wie GPS (USA) und Galileo (EU) senden kontinuierlich Zeit- und Positionssignale aus. Ein Empfänger – z. B. in einem Fahrzeug oder an einer Wechselbrücke – empfängt diese Signale von mehreren Satelliten und berechnet daraus seinen exakten Standort (Längen-, Breitengrad, Höhe).
Für eine dreidimensionale Positionsbestimmung sind mindestens vier Satellitensignale erforderlich.

Galileo bietet gegenüber GPS Vorteile wie zusätzliche Integritätsinformationen und Unabhängigkeit von reinem US-Systembetrieb. Zukünftige Ortungslösungen kombinieren oft beide Systeme.

2.2 Datenübertragung & Kommunikationsstandards

Ein Standort alleine reicht nicht – die Daten müssen zuverlässig ins Backend gelangen. Dafür werden typischerweise folgende Technologien genutzt:

  • Mobilfunknetze (GSM, 4G, 5G)
  • LPWAN-Technologien (z. B. LTE-M, NB-IoT)
  • Fallback-Lösungen, z. B. bei Funklöchern oder abgeschalteten Netzen
  • In sehr abgelegenen Gebieten: Satellitenfunk (z. B. INMARSAT)

Neuere Lösungen kombinieren robuste Netztechnologien mit Energiesparmechanismen – besonders wichtig für Trackingmodule, die lange autark im Feld leben sollen.

2.3 Hardware-Komponenten & Sensorik

Ein typisches Ortungsgerät oder Modul umfasst:

  • GPS/Galileo-Empfänger
  • Funkmodul (LTE-M, NB-IoT oder höher)
  • Energieversorgung: eigene Batterie, Solarmodule oder Anschluss an die Fahrzeugbatterie
  • Sensorik zur Bewegungserkennung (z. B. Rüttelsensor)
  • Speicher für Positionsdaten bei temporärer Funkunterbrechung

Je nach Einsatzzweck lassen sich Zusatzfunktionen wie Temperaturüberwachung, Türsensoren, Geofencing und mehr integrieren.


3. Relevanz der Satellitenortung in der Logistik

In der Logistik hat Satellitenortung längst strategische Bedeutung:

  • Transparenz über die gesamte Lieferkette: Jederzeit weiß man, wo welcher Asset (z. B. Wechselbrücke, Lkw, Container) sich befindet.
  • Optimierte Routenplanung: Echtzeitdaten ermöglichen kurzfristige Anpassungen und verringern Leerkilometer.
  • Verbesserte Prognosen: Ankunftszeiten (ETA) können präziser berechnet werden, wodurch Terminal- oder Umschlagsprozesse besser koordiniert werden können.
  • Asset-Auslastung steigern: Frei werdende Fahrzeuge oder Container können schneller wieder eingesetzt werden.
  • Diebstahl- und Verlustschutz: Bei unautorisierten Bewegungen werden sofort Alarmmeldungen versendet.

Darüber hinaus wird die Kombination mit IoT-Applikationen immer gängiger. Solche Anwendungen ermöglichen ein integriertes Monitoring von Zustand, Standort und Nutzung – etwa Temperaturüberwachung, Füllstand, etc.


4. Moderne Trackinglösungen und IoT-Integration

4.1 IoT & smarte Sendungsverfolgung

Moderne Logistiklösungen nutzen IoT-Konnektivität, um Daten entlang der Lieferkette zu vernetzen. Damit werden statische Ortungsfunktionen erweitert zu intelligenten Systemen, die automatisch erkennen, analysieren und optimieren.

Beispielsweise kann ein Paket-Tracker neben dem Standort auch Daten zu Temperatur oder Erschütterung senden – nützlich bei empfindlichen Sendungen. Dies erhöht nicht nur die Transparenz, sondern optimiert den Ressourceneinsatz.

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4.2 Kombination von Netztechnologien & Energieeffizienz

Moderne Trackinglösungen kombinieren heute verschiedene Netztechnologien wie GPS/Galileo, Mobilfunk (4G/5G) sowie LPWAN-Standards (z. B. NB-IoT oder LTE-M). Dadurch ist eine stabile Datenübertragung auch in schwer erreichbaren Regionen möglich.

Ein weiterer Vorteil: LPWAN-Technologien sind besonders energieeffizient. Sie übertragen kleine Datenmengen zuverlässig und kostengünstig – ideal für Trackingmodule, die über viele Jahre hinweg im Einsatz bleiben sollen. Durch ergänzende Energiequellen wie Solarzellen oder intelligente Energiesparmodi können Systeme nahezu wartungsfrei betrieben werden und liefern dennoch kontinuierlich präzise Standortinformationen.


5. Praxisbeispiele aus der Logistik

5.1 DACHSERs vernetzte Wechselbrücken

DACHSER setzt auf Echtzeit-Tracking seiner Wechselbrücken, die nicht an ein zuggebundenes Fahrzeug gebunden sind. Die Module übertragen Positionsdaten via LTE-M und kombinieren sie mit Satellitenortung, sodass jederzeit klar ist, wo sich die Wechselbrücken befinden und wann sie ankommen.

Die gesammelten Daten fließen in Telematics Boards, auf denen Disponenten, Kundinnen und Kunden und Filialen einsehen können, wie sich die Transporte entwickeln, und frühzeitig planen können.

Außerdem ist die Hardware robust und für den oft langjährigen Einsatz ausgelegt – mit Solarunterstützung, energieeffizientem Funk und Redundanz.

5.2 Weitere Anwendungsfelder: Fahrzeuge, Container & Maschinen

  • PKW, Lkw, Nutzfahrzeuge: Klassische Fahrzeugortung mit Funktionen wie Geofencing, Diebstahlwarnung, elektronischem Fahrtenbuch, Sensorintegration (z. B. Motorzustand).
  • Container und Wechselbehälter: Autarke Tracker mit Mobilfunk + Satellitenübertragung sorgen für lückenlose Verfolgung auch auf hoher See oder abgelegenen Standorten. (Einige Systeme bieten sogar duale Funklösungen mit Satellitenfunk für Offshore-Einsatz)
  • Baumaschinen und mobile Geräte: Maschinen auf Baustellen gehen oft verloren oder werden ungenutzt. Die Ortungssysteme liefern sowohl die Position als auch Nutzungsdaten und Betriebszeiten.

6. Vorteile & Herausforderungen

VorteileHerausforderungen
Höhere Transparenz & ProzesssteuerungInvestition in Hardware & Infrastruktur
Kostenreduktion durch optimierte Routen & weniger LeerkilometerNetzausfälle oder Funklücken
Besseres Asset-Management & AuslastungKomplexität bei Integration in bestehende Systeme
Diebstahlschutz & AlarmfunktionenEnergieversorgung (Batterie, Solar)
Verbesserte Prognosen & ETARechtliche/Datenschutzvorgaben, Mitarbeiterakzeptanz

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Integration von Ortungslösungen in bestehende Telematiksysteme, ERP oder Flottenmanagementsoftware. Nur eine durchgängige Architektur nutzt das volle Potenzial dieser Technologie.


7. Rechtliche und Datenschutz-Aspekte

Die Einführung von Satellitenortung in der Logistik erfordert besondere Sensibilität bezüglich Datenschutz:

  • Mitarbeiterzustimmung: Werden Fahrer oder Mitarbeiter mit ortungsfähiger Hardware ausgestattet, muss ihre Zustimmung eingeholt werden.
  • Transparenz: Nutzer müssen wissen, wann, wie und zu welchem Zweck die Ortung erfolgt.
  • Zweckbindung & Speicherbegrenzung: Daten sollten nur so lange gespeichert werden, wie sie konkret benötigt werden.
  • Sicherheitsmaßnahmen: Verschlüsselte Übertragung (z. B. HTTPS), sichere Serverstandorte, Zugriffskontrollen und regelmäßige Audits sind Pflicht.
  • Rechtliche Rahmenbedingungen: In Deutschland gilt die DSGVO sowie nationale Regelungen zum Arbeitnehmerdatenschutz.

Ein durchdachtes Konzept zur Einhaltung dieser Vorgaben ist unerlässlich, um rechtliche Risiken zu vermeiden.


8. Ausblick & Fazit

Satellitenortung ist künftig mehr als nur die Positionsbestimmung – sie wird Bestandteil smarter, vernetzter Logistiksysteme. Die Kombination aus satellitengestützter Ortung, IoT-Technologien und energieeffizienter Funkkommunikation öffnet neue Potenziale:

  • Vollständige Transparenz entlang der Lieferkette
  • Echtzeit-Ankunftsprognosen und dynamische Disposition
  • Zustandsbasierte Wartung und Nutzungsauswertung
  • Smarte Logistikprozesse, automatisierte Abläufe

Bereits heute zeigt sich in der Logistikbranche, wie solche Systeme den Unterschied machen: DACHSERs vernetzte Wechselbrücken sind ein Musterbeispiel dafür, wie intelligente Ortung Lösungen effizient und profitabel macht.

Wenn Sie die Einführung einer Satellitenortungslösung für Ihre Flotte, Wechselbrücken oder Logistikprozesse planen, hilft ein systematischer Fahrplan:

  1. Analyse der Anforderungen (Asset-Typ, Einsatzgebiet, Datenbedarf)
  2. Auswahl der richtigen Hardware- und Funktechnologie
  3. Integration in bestehende Systeme
  4. Datenschutzkonzept & Mitarbeiterinformation
  5. Testphase & Rollout

Mit sorgfältiger Planung und modernster Technik kann Satellitenortung Ihr Logistiksystem nachhaltig effizienter, sicherer und transparenter machen.